Faust Jahrbuch 2017 2019

2020 Geographische und transzendente Entgrenzung im 5. Akt von Goethes "Faust"

AISTHESIS VERLAG und im Buchhandel (gebunden und E-book)

 

Bei dem Staufener Faust-Symposium 2016 der Internationalen Faust-Gesellschaft durfte ich am 3. Juni 2016 einen Vortrag über die geographische Deutung des 5. Akts unter dem Gesichtspunkt der Entgrenzung halten. Dieser Vortrag basierte auf dem entsprechenden Kapitel in meiner Dissertation "Besitz und Genuss in Goethes Faust", die Anfang 2016 auf dem Heidelberger Dokumentenserver in PDF-Form zum freien Download erschienen war. Zu dieser Zeit arbeitete ich an meinem Buch "Goethes Faust: Ökonom - Landesplaner- Unternehmer", das im November 2016 im Peter-Lang-Verlag erschien.

In dem Faust-Jahrbuch 2017-2019 erscheint nun nicht nur mein später schriftlich ausgearbeiteter Vortrag, sondern auch der Beitrag Kommentar zu den Ausführungen von Klaus Weißinger (S.279-282) von Hans Christoph Binswanger. Dieser Kommentar basiert offensichtlich ausschließlich auf meinen damaligen mündlichen Ausführungen. Der Herausgeber des Jahrbuchs, Marco Lehmann-Waffenschmidt, spricht in seinem Vorwort davon, dass es "beim Staufener Faust-Symposium 2016 (...) zu einer denkwürdigen Diskussion zwischen Klaus Weißinger und Hans Christoph Binswanger" (S.7) gekommen sei, "deren Essenz der vorliegende Band" (S.7) in unseren beiden Beiträgen dokumentiere. Insofern bildet das Jahrbuch, das im Herbst 2020 erschienen ist, den Stand von März 2016 ab.

In meinem Buch "Goethes Faust: Ökonom - Landesplaner- Unternehmer", das im November 2016 erschienen ist, bin ich in dem Kapitel "Zur Choreographie von Fausts letzten Äußerungen" ausführlich auf Hans Christoph Binswangers bei dem Symposium geäußerten Gesichtspunkte eingegangen. Er ist leider im Januar 2018 verstorben.

 

Scholz, Rüdiger: Die Geschichte der Faust-Forschung. Würzburg. 2023, 2. Auflage

Rüdiger Scholz bezieht sich in seinen Zitaten sowohl auf Goethes Faust: Ökonom – Landesplaner – Unternehmer als auch auf die Geographische und transzendente Entgrenzung im 5. Akt von Goethes "Faust":

"Klaus Weißinger [widerlegt] die Behauptung (...), das Landgewinnungsprojekt scheitere" (S.880).

In Goethes Faust: Ökonom – Landesplaner – Unternehmer "wendet sich Weißinger entschieden gegen die negative Bewertung von Fausts Kolonisationsprojekt (...). Dass Fausts Kolonisationsprojekt nicht scheitert, beweist Weißinger schlüssig durch eine detailgenaue Analyse aller Ortsangaben für das Projekt in Goethes Text" (S.986).

"Nach Weißinger ist die Landschaft der "Bergschluchten" eine Fortsetzung der Landschaft des Landgewinnungsprojekts" (S.987).

"Und das Gewimmel und den Gemeindrang, die wechselseitige Hilfe, findet Faust im Himmel vor (...). Daher ist dieses Jenseits nicht so verwunderlich" (S.987).

Und in dem Kapitel "Fazit des Jahrzehnts" (2011-2021):

"Gabriele Dinkhauser, Arnd Bohm, Hartmut M. Kaiser und Klaus Weißinger haben durch ihre Textanalysen neue Erkenntnisse gewonnen" (S.1116).

"Der Disput um die realhistorische Bewertung der Papiergeldaktion und des Projekts der Kolonisation hat den geschichtlichen Blick geschärft. Klaus Weißingers Buch und Aufsatz schwimmen gegen den Strom der Pessimisten und Faust-Verdammer und sichern den Blick auf die Widersprüche von Fausts Projekt und Vision einer Solidargesellschaft" (S.1117).